Nachdem in Heft 7 unter anderem der poetologische Essay „Tradition“ von Tobias Roth besprochen wurde, haben wir eine Lesung von ihm besucht – ganz passend, von seinen aktualisierenden Übertagungen des mittelalterlichen Dichters Giovanni Gioviano Pontanos (1429-1503) aus dem Lateinischen.
Zwar schon eine Woche her, aber trotzdem interessant für Freunde der fortschrittlichen Buchkunst: Nicht nur, dass der nach dem Italienischen Badeort „Baiae“ benannten Gedichtbandes selbst ganz wunderhübsch geworden ist, die Lesung war im Gobelinsaal des Bode-Museums.
Die musikalische Begleitung und die Projektion hätte man sich vielleicht sparen können, aber der Ort selbst – und die, ja doch launige – Übersetzung aus dem Lateinischen der teils bitterbösen, teils erotischen Lyrik entschädigt für alles.
Weshalb nun Druck und Gestaltung prämiert wurden, greife am besten direkt zum Material. Hinzuzufügen ist vielleicht: Gold sind die Landkarten im breit-informativen Anhang.
Fotos (c) Tanya Gryniva
Mehr lyrischen Badespaß von Pontano und Roth gibt es am 11.11. in Berlin.
Für die Einladung danken wir dem Verlagshaus Berlin.